Weihnachten in Gefahr

©Silke Herbst , August 2005

 

Der Weihnachtsmann am Nordpol schweigt,

denn jemand hat ihn angezeigt.

Das Finanzamt schrieb, es ist verwegen,

er soll seine Einkommensverhältnisse offen legen.

Anbei ein geschätzter Steuerbescheid,

der Zahlungstermin ist auch nicht mehr weit.

 

Das Arbeitsamt hatte festgestellt,

die Zwerge arbeiten ohne Geld.

Dies sei gegen jedes Gesetz,

und ein Stundenlohn wurde festgesetzt.

Danach ist der Beitrag bemessen,

auch die Lohnsteuer wurde nicht vergessen.

 

Der Weihnachtsmann hatte nun gar kein Geld,

er brauchte nie welches auf dieser Welt.

Also ging er mit viel Mut,

zum nächsten Geldinstitut.

Dort würde man ihm helfen dachte er,

doch dies erwies sich als ziemlich schwer.

 

Die Bank wollte wissen, ob er Sicherheiten habe,

ein Grundstück am Nordpol wäre wohl wage.

Die Wirtschaft ist zur Zeit völlig verkehrt,

ein Haus am Nordpol wäre nichts wert.

Nach Basel II wäre noch zu klären,

was für Privatentnahmen da wären.

 

Ein monatliches Einkommen wäre nicht gegeben,

damit wäre sein Darlehen erst mal am schweben.

Eine Bürgschaftserklärung wäre sehr nett,

ob er dafür nicht jemanden hätt´.

Ein Liquiditätshilfedarlehen käme in Frage,

doch wäre er zur Rückzahlung in der Lage.

 

Man zweifle nicht an seine Kompetenz,

doch besser wär´ er ging in Insolvenz.

Wer denn wohl noch Weihnachten mag,

es wäre sowieso nur ein Kirchentag.

Für das Weihnachtsmanngewerbe sage man keine Zukunft voraus,

dann fällt der heilige Abend ab dies´ Jahr halt aus.

 

Der Weihnachtsmann möchte dieses noch wenden,

und bittet bei den Eltern um private Spenden.

Er hat erfahren, was soll er noch sagen,

welche Probleme die Menschen haben.

Euro, Banken, Gesetze und Kassen,

es gibt viele Gründe sie zu hassen.

Er versteht dass auch mit Tücke und List,

das Leben kaum noch zu finanzieren ist.

 

Doch dieses Jahr, trotz den Wegen voller Stein,

soll ,es das schönste Weihnachten sein.

Frohe Weihnachten


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